Auge um Auge

Den Start als Katzenmama hätte sich Lena wohl anders vorgestellt. Denn sie musste um ihr auserwähltes Kätzchen Skadi, bereits als dieses noch ein Baby war, zittern. Doch eine Katze, die nach einer nordischen Göttin benannt wurde, kann nur eine Kämpferin sein!

Den Wunsch nach einer Katze hatte Lena schon länger, doch als ihre Mama von Babykatzen erzählte, die in der Nähe auf einem Bauernhof abzugeben waren und die Corona-Pandemie im Juni 2020 noch kein Ende zu nehmen schien, wusste Lena nach dem ersten Kennenlernen von Skadi: Diese süße getigerte Katze gehört zu ihr! Liebevoll wurde die Wohnung für den großen Tag vorbereitet, Kratzbäume, Kratzpappe, Spielzeug von A bis Z, Katzenklo und Futterschüssel: Alles stand bereit.

Doch der Einzug verzögerte sich noch etwas, da Skadi Probleme mit den Augen hatte. Lena holte sie mit etwas Verspätung zu sich nach Hause und brachte sie zum Tierarzt, der eine vorerst düstere Prognose lieferte. Augenentzündung, Ohrenmilben, hohes Fieber und sogar vom Erblinden oder Einschläfern war die Rede, wenn sich keine baldige Besserung einstellen würde. Es folgten bange Tage mit Medikamenten, dem mehrmaligem Eintropfen der Augen und ganz viel Zuneigung, über die sich die kleine Skadi von Beginn an freute.

Die konnte Lena, die in der Kommunikationsabteilung eines österreichischen Familienunternehmens arbeitet, ihr durch die Zeit im Homeoffice bieten und Skadi die Krankenpflege und Eingewöhnungsphase so angenehm wie nur möglich gestalten.

Endlich Entwarnung

Nach einigen Wochen kam dann die Entwarnung des Tierarztes. Skadi wurde zum Glück auch nicht blind, aber ein Auge ist etwas trüb geblieben. „Ansonsten hat sie sich sehr gut erholt und als Wohnungskatze fällt die leichte Beeinträchtigung von ihrem linken Auge nicht so stark ins Gewicht“, sagt Lena, die in einer Wohnung mit Balkon in Enns lebt.

Die aufgeweckte und freche Skadi unterstützt Lena nicht nur bei ihrer großen Leidenschaft, dem Backen, sondern crasht auch liebend gerne Online-Meetings. „Bei wichtigen, offiziellen Meetings muss ich sie aus dem Zimmer sperren, weil sie sich so gerne ins Bild drängt“, sagt Lena lachend. Tatsächlich im Rampenlicht stand sie bereits als Babykätzchen, als sie für Katzensticker der Firma Badala modeln durfte.

Lieblingsspielzeug Gardinenring

Doch am glücklichsten ist Skadi, wenn sie ihr Lieblingsspielzeug, einen Gardinenring, apportieren kann. Seit dieser beim Vorhangwechseln eigentlich versehentlich auf den Boden gefallen ist, kann sie davon nicht genug kriegen: Sie läuft dem Ring hinterher, schnappt in geschickt mit ihren Zähnen und bringt ihn Lena zurück – und dieses Spiel dauert oft minutenlang. Danach wird ausgiebig auf der Couch oder am Balkon in der Liege mit Frauli gekuschelt. Nach nicht einmal einem Jahr sind die beiden ein eingespieltes Team und genießen jeden Moment miteinander, das sieht und spürt man sofort.

Aber was hat es nun mit dem außergewöhnlichen Namen Skadi auf sich? Lena ist Fan der nordischen Mythologie und fand, dass der Name der Göttin der Jagd ganz gut zu einer Katze passen würde. Skadi heißt aus dem Altnorwegischen übersetzt außerdem Verletzung, Zerstörung oder Verlust. Zum Glück hat sich dieses Omen nicht bewahrheitet und die Kämpfernatur der nordischen Göttin überwogen!